Was Jonas Deichmann sagt: Die Unwissenheit hält uns optimistisch
Auf dieser Seite frage ich die Erfahrensten eines Faches nach ihrem Wissen und ihrer Weisheit. Aber auch woanders findet sich Interessantes über gelingendes Leben und Arbeiten.
Im vergangenen Jahr bin ich auf Instagram dem Münchner Triathleten Jonas Deichmann gefolgt, der innerhalb von 14 Monaten sage und schreibe 120 Ironman-Distanzen absolvierte und dabei die Welt umrundete: 450 Kilometer schwimmen, 21.000 Kilometer radeln und mehr als 5000 Kilometer laufen vermerkt SZ-Autorin Nadine Regel im Vorspann des großen Interviews, das sie nach seiner Rückkehr in die bayerische Landeshauptstadt mit Deichmann führte. Er sprach unter anderem über die 120 Marathondistanzen durch Mexiko, die ihm landesweite Berühmtheit einbrachten:
Als ich in Tijuana an der Mauer losgelaufen bin, hat mich nur ein Läufer begleitet. Einige Wochen später waren es dann 100, 200 Leute. In jeder Stadt hat mich der Bürgermeister empfangen. Selbst die Drogenbosse haben mir streckenweise ihren Segen gegeben und mir meine Unversehrtheit garantiert. Unsicher habe ich mich nie gefühlt. In einer Stadt habe ich sogar mit der Polizei vereinbart, dass sie Extrarunden mit der Eskorte drehen, um die Meute zu verwirren und zu einem anderen Hotel zu lotsen. Manchmal musste ich meinen Tracker zeitversetzt laufen lassen, damit ich wenigstens beim Schlafen mal für mich sein konnte. Es kam vor, dass morgens um fünf jemand vor meinem Zelt stand und ein Foto mit mir wollte.
Und am Ende denkt Jonas Deichmann laut darüber nach, ob er das alles nochmal machen würde:
Nein, bei allen meinen Projekten ist immer etwas schief gegangen, aber sie haben trotzdem funktioniert. Viele Leute haben schon gefragt, ob ich das Projekt nochmal machen würde, um meinen Zeitrekord zu brechen. Aber das würde ich nicht tun. Auch, weil ich jetzt zu viel über die Schwierigkeiten weiß und meinen Optimismus nicht aufrechterhalten könnte. Deshalb mache ich niemals dasselbe Projekt zweimal. Aber das nächste ist für 2023 in Planung.
Das ganze, empfehlenswerte Interview steht hier bei der Süddeutschen Zeitung zu lesen.