Erst im Machen entdecken wir, was in uns steckt: Was ich von Alvar Aalto gelernt habe

Auf dieser Webseite frage ich die Besten eines Faches nach ihrem Wissen und ihrer Weisheit. Aber auch woanders findet sich hilfreiches Wissen über gelingendes Leben und Arbeiten. In einem Museum in Finnland zum Beispiel.

Vor einiger Zeit besuchte ich das Alvar Aalto-Museum im finnischen Jyväskylä. Aalto war ein bekannter Architekt und Designer und ging in Jyväskylä zur Schule. Er mochte es klar, seinen berühmten Hocker haben wir alle schon gesehen. Mitten in der Ausstellung im Museum zu seinen Ehren stieß ich auf eine Schautafel mit einem Brief von Alvar Aalto an seine Frau Aino aus dem November 1947 – Aalto arbeitete zu jener Zeit als Professor am Massachussetts Institute of Technology in Cambridge an vielen Bauprojekten. Hier eine Passage, die ich mir notierte:

»Ich habe einen exzellenten Trick gefunden, der das Problem sehr gut löst – in meinem nächsten Brief schicke ich eine Skizze. Ich habe fast jedes einzelne Detail in dem Gebäude verbessert, alles zu seinem Besten. Es stimmt: Die Inspiration kommt erst, wenn du an einem Projekt arbeitest, erst dann ergeben sich ganz bestimmte Formen.«

Aalto beschreibt an der Stelle etwas Wichtiges: Erst wenn wir an etwas arbeiten, erschließt sich die wahre Möglichkeit eines Projekts.